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SV Bütthard

Kreisklasse 2 Würzburg - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 21.06.2018 um 06:00 Uhr

Meisterportrait SV Bütthard: Favoritensieg mit Hürden

Am Ende stand der Topfavorit also doch ganz oben! Die gesamte Konkurrenz hatte vor Rundenbeginn auf den SV Bütthard als Meister getippt. Natürlich hatte Spielertrainer Peter Deißenberger gewarnt, „kein Selbstläufer“ würde das sein. Letztlich sollten beide Seiten auch Recht behalten. Nach einer beeindruckenden Rückserie war es ein gewonnener direkter Vergleich, der den SVB auf direktem Wege in die Kreisliga schickte.

Von Lutz Ziegler

Meister der Kreisklasse 2 Würzburg: der SV Bütthard.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Nein, ein Start-Ziel-Sieg war es wirklich nicht, den der SV Bütthard in der Kreisklasse 2 Würzburg hingelegt hat. Einige Anlaufschwierigkeiten gab es für die Elf um Ausnahmekicker Peter Deißenberger, der vor der Saison in Christian Steinmetz (Würzburger FV) einen ebenfalls höherklassig erprobten Co-Trainer gewinnen konnte. Des eigenen Potentials war man sich bewusst, neben den beiden spielenden Übungsleitern stießen gerade aus der Jugend in den letzten Jahren einige talentierte Akteure zum Kader. Doch trotz der Vorschusslorbeeren der Kontrahenten war den Verantwortlichen klar, dass ein hartes Stück Arbeit vor der Mannschaft liegen würde, wolle man das Ziel Aufstieg erreichen.

Tiefpunkt als Signal zur Wende

Peter Deißenberger

anpfiff.info

Zwar gelangen anfangs fünf Siege, zwei Punkteteilungen und eine Niederlage beim Aufsteiger in Geroldshausen zeigten aber bereits, dass der SVB keine Geschenke erwarten durfte. Spielerisch hatte Peter Deißenberger zu diesem Zeitpunkt zwar ordentliche Ansätze gesehen, restlos überzeugen konnte die Mannschaft aber noch nicht. Besonders das 0:2 am neunten Spieltag in Mainbernheim brachte die Verantwortlichen zum Nachdenken: „Nach diesem Spiel war uns klar, dass wir Lösungen finden mussten. Wir hatten vorher viel ausprobiert und gewechselt, jetzt wollten wir einen Stamm finden, um unsere Ziele zu erreichen.“

Die Maßnahmen zeigten Wirkung, bis zur Winterpause wurden in Sommerhausen und Willanzheim zwei starke Gegner deutlich besiegt, beim Topspiel in Gülchsheim gab es zumindest ein 1:1. Dennoch stand zum Jahreswechsel nur der fünfte Rang, allerdings mit Tuchfühlung nach ganz oben. Als mitentscheidend für den späteren Titelgewinn nennt Deißenberger auch die gute Arbeit, die die Mannschaft im Winter geleistet habe. Schwierige Witterungsbedingungen beklagten damals sämtliche Vereine, die Büttharder aber machten das Bestmögliche aus den Gegebenheiten. Einheiten in der Halle, Fitnessstudio, Kunstrasen – mit Abwechslung und hoher Beteiligung bereitet man sich vor für den Angriff auf die Spitze.

2018 nicht aufzuhalten

Tatsächlich, 2018 zeigte sich der SVB so, wie ihn viele bereits vom Start weg erwartet hatten. Spielerisch stark und defensiv kompakt ließ man der Konkurrenz kaum eine Chance. Nur beim 2:2 gegen Gelchsheim konnte man nicht die gewohnte Leistung abrufen und hatte Glück, nicht als Verlierer vom Platz zu gehen, gibt Deißenberger zu. Es sollte die letzte Schwäche bleiben, neun Siege, 37:9 Tore, mit diesem Endspurt ließ man alle stehen. Nur der SV Sickershausen konnte Schritt halten, musste sich aber nach zwei Niederlagen im direkten Vergleich ebenso geschlagen geben wie der Rest der Liga. Einen Höhepunkt kann Deißenberger deswegen aus dieser konstant guten Rückrunde gar nicht benennen.

Eine Kuriosität allerdings definitiv. Mitten im Saisonfinale (9. Und 12. 5.) stand ein Doppelspieltag an. Die Gegner hießen Geroldshausen und Gülchsheim, sicherlich keine Laufkundschaft. Alles war angerichtet, nur ein Schiedsrichter wollte tatsächlich zu beiden Partien nicht auftauchen: „Das war schon verrückt“, so der 41-jährige, „wir wollten erst gar nicht antreten, es wäre ja unglaublich ärgerlich, wenn man dann in so einem Spiel die vielleicht entscheidenden Punkte liegen lässt.“ Doch auch von diesem Hindernis ließ sich die Mannschaft nicht mehr verunsichern, es wurde kurzfristig Ersatz und der Pfeife gefunden und man siegte jeweils mit 4:2. Vor dem letzten Spiel in Willanzheim war die Devise damit klar:

Doppeltorschütze im entscheidenden Spiel: Bütthards Lukas Steinmetz (li.).

anpfiff.info

Vorfreude auf neue Aufgaben

Gewinnen und Meister werden! Diese Möglichkeit ließ man sich nicht entgehen, siegte mit 4:1. Matchwinner war in Lukas Steinmetz einer, der eigentlich noch in der Jugend spielen könnte und in der Schlussphase der Saison eine verletzungsbedingte Lücke im Angriff schloss. Gefeiert wurde anschließend im Sportheim, einige Tage später auf der Erlanger Bergkirchweih und schließlich am zweiten Juni-Wochenende auf Mallorca, wohin die Mannschaft ein Gönner des Vereins eingeladen hatte – letzteres allerdings ohne den verhinderten Deißenberger, der sich auch nicht sicher ist, ob er „das körperlich überhaupt noch schaffen würde.“ Bereits am 24. Juni wird man in die Vorbereitung für die Saison starten.

In der Kreisliga freut sich der SV auf spannende Gegner und einen Fußball, der der Mannschaft durchaus entgegenkommen dürfte. Schon in der erfolgreichen Pokalrunde (erst im Finale war dort Endstation) hatte man gezeigt, dass mitspielende Widersacher durchaus nach dem eigenen Geschmack waren. Unterschätzen wird man die neue Umgebung, die Deißenberger aus einigen Jahren in Reichenberg bestens kennt, aber sicher nicht. Es sei völlig klar, dass man dort gegen jeden Gegner Vollgas geben müsse, um mithalten zu können. Ein Neuzugang steht bereits fest, Patrick Gutknecht, zuletzt Spielertrainer in Ochsenfurt, kehrt zu seinem Heimatverein zurück.